Zusammenfassung der 3. Internationalen Konferenz zur Sensitivitätsforschung
17th June 2025 - Von Dr. Andrew May
Über die Autoren
Andrew May ist Dozent an der Kingston University London und ehemaliger Postdoktorand an der University of Surrey. Zu seinen Forschungsinteressen gehören individuelle Unterschiede in der Umweltsensibilität, der psychischen Gesundheit und der Persönlichkeit, die er sowohl aus psychologischer als auch aus genetischer Sicht untersucht.
Zusammenfassung
Am Freitag, den 23. Mai 2025, versammelte sich eine Gemeinschaft von Akademikern, Fachleuten und interessierten Bürgern, sowohl persönlich als auch online, um die neuesten Forschungsergebnisse zum Thema Sensibilität zu diskutieren. Dieser Blogbeitrag fasst die Konferenz zusammen und hebt einige wichtige Beiträge verschiedener Sensibilitätsforscher hervor.
Einführung
Am Freitag, den 23. Mai 2025, versammelte sich eine Gemeinschaft von Akademikern, Fachleuten und interessierten Bürgern, sowohl persönlich als auch online, um die neuesten Forschungsergebnisse zum Thema Sensibilität zu diskutieren.
Die3. Internationale Konferenz über Sensibilitätsforschung, die an der Universität Surrey stattfand, war eine ganztägige Konferenz mit einer Reihe von faszinierenden Vorträgen, informativen akademischen Postern und einer anregenden Podiumsdiskussion, die alle der Erforschung der neuesten Erkenntnisse über Sensibilität gewidmet waren und der Frage, wie diese Informationen zum Nutzen des Lebens hochsensibler Personen (HSP) eingesetzt werden können.
Eingeladene Vorträge: Die Natur des hochsensiblen Gehirns und des Darms
Nach einer herzlichen Begrüßung durch die Organisatoren der Konferenz, die Professoren Michael Pluess, Francesca Lionetti und Corina Greven, begann der Vormittag mit eingeladenen Vorträgen von weltweit führenden Experten für Sensibilität.
Der prestigeträchtige Eröffnungsvortrag wurde von Professor Judith Homberg gehalten, die einen Überblick über ihre neuropsychologische Forschung gab. Unter Berufung auf mehrere eigene und andere Studien aus der wachsenden Literatur fasste Professor Homberg die messbar unterschiedlichen Funktionsweisen des hochsensiblen Gehirns zusammen, und zwar nicht nur beim Menschen, sondern auch bei anderen Tieren, wie z.B. bei Ratten. Diese identifizierbaren neurologischen Unterschiede verleihen der Idee, dass Hochsensibilität ein biologisch verankertes Merkmal ist, das im gesamten Tierreich natürlich vorkommt, hervorragende Glaubwürdigkeit.
Der zweite eingeladene Vortrag wurde von Dr. Annalisa Setti gehalten, die die interessante Überschneidung zwischen Sensibilität, Gesundheit und Klimawandel untersuchte. Während viele Studien gezeigt haben, dass die Verbindung zur Natur eine Reihe von gesundheitlichen Vorteilen mit sich bringt, hat Dr. Setti herausgefunden, dass diese Vorteile bei hochsensiblen Menschen, die eine starke Affinität zu ehrfurchtgebietenden Naturräumen und Tieren haben, noch größer zu sein scheinen. Es ist daher nicht verwunderlich, dass HSPs stark motiviert sind, etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen. Daher könnten diese sensiblen Menschen wichtige Botschafter im Kampf für den Schutz des Klimas und der Lebensräume sein.
Der letzte der eingeladenen Redner war Dr. Shuhei Iimura, ein Pionier auf dem Gebiet der Erforschung der Sensibilität und des Darmmikrobioms. Das Darmmikrobiom ist untrennbar mit vielen Aspekten unserer körperlichen und geistigen Gesundheit verbunden. Da Sensibilität mit ähnlichen körperlichen und geistigen Aspekten des Wohlbefindens in Verbindung gebracht wurde, gibt es gute Gründe für die Vermutung, dass das Darmmikrobiom für HSPs besonders wichtig sein könnte. Dr. Iimuras frühe Arbeiten haben gezeigt, dass HSPs zu Magen-Darm-Problemen neigen, die jedoch durch den Grad der Vielfalt der Darmmikrobiota stark gemildert werden können. Der Verzehr einer breiten Palette unverarbeiteter Lebensmittel, einschließlich solcher, die reich an lebenden Kulturen sind (wie Joghurt), könnte für das allgemeine Wohlbefinden von HSPs besonders wichtig sein.
Referentensitzungen: Sensibles Wohlbefinden über die gesamte Lebensspanne
In den Nachmittagssitzungen der Konferenz gab es mehrere Kurzvorträge über spezielle Sensitivitätsstudien, die derzeit durchgeführt werden. Diese Vorträge unterstrichen die wachsende Breite und Tiefe der Sensibilitätsforschung in allen Lebensbereichen. Zu den aktuellen Themen gehören insbesondere die Sensibilität von Schul- und Flüchtlingskindern sowie Erziehungsstrategien zur Unterstützung hochsensibler Menschen.
Allgemeine Strategien zur Verbesserung des Wohlbefindens von HSP sind nach wie vor von größter Bedeutung. Daher werden erhebliche Anstrengungen in Studien zu Schlaf, Lernen und Gedächtnis, Einsamkeit, Trauma, psychischer Gesundheit, chronischen Schmerzen und posttraumatischem Wachstum unternommen.
Zusätzlich zu all den Forschungspräsentationen wurden während der Konferenz zahlreiche akademische Poster ausgestellt. Wer das Glück hatte, zwischen diesen Postern zu flanieren, wurde Zeuge der Untersuchung von Sensibilität in noch breiteren Kontexten, wie z.B. Führung, Softwareentwicklung und Burnout bei Fachkräften im Gesundheitswesen.
Podiumsdiskussion: Sensibilität und psychische Gesundheit
Die letzte Stunde der Konferenz war für eine vertiefende Podiumsdiskussion zum Thema psychische Gesundheit bei HSPs reserviert, die von Professor Michael Pluess geleitet wurde. An der Podiumsdiskussion nahmen sowohl Akademiker als auch klinische Fachleute teil, darunter Professor Corina Greven, Tom Falkenstein, Dr. Elizabeth Roxburgh und Dr. Elena Lupo.
Zwar scheinen HSP ein erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen zu haben, doch die Diskussionsteilnehmer betonten, dass mehr objektive und unvoreingenommene Studien (z. B. solche, die über Selbstberichte hinausgehen) erforderlich sind, um das Ausmaß dieser Belastung vollständig zu erfassen. Besondere Aufmerksamkeit wurde den Faktoren gewidmet, die zu einem höheren Risiko für psychische Erkrankungen beitragen, wie z.B. die eingeschränkte Validierung, die sensible Kinder erhalten können, und die verschiedenen kulturellen und gesellschaftlichen Zwänge, die sich ungerechterweise gegen Hochbegabte richten. All diese Faktoren erinnern daran, dass Hochbegabte nicht selbst gestört sind, sondern in einer leider gestörten Gesellschaft leben.
Dennoch nimmt die psychotherapeutische Unterstützung für HSPs zu, ebenso wie das öffentliche Bewusstsein. Dank der Forschung sind heute viele proaktive Strategien bekannt, die HSPs dabei helfen, eine gute psychische Gesundheit zu bewahren, wie z.B. Zeit in der Natur zu verbringen, sich mit anderen HSPs zu verbinden, Selbstbewusstsein und Selbstakzeptanz zu entwickeln, unterstützende Freundschaften zu pflegen und ein Gleichgewicht zwischen aktiver Geselligkeit und viel erholsamer Einsamkeit zu finden.
Fazit: Abschied für heute
Obwohl sich viele wünschten, dass die Diskussion noch viel länger andauern würde, beendete der immer dunkler werdende Himmel schließlich einen bereichernden Tag der Erforschung von Sensibilität.
Nichtsdestotrotz bestätigten die Teilnehmer schnell, dass sie die Ratschläge, die während der Podiumsdiskussion vorgeschlagen wurden, aus erster Hand erfahren haben - die Identifizierung und die Zeit mit anderen hochsensiblen Menschen (insbesondere inmitten der natürlichen Schönheit von Surrey) war eine erholsame und stärkende Aktivität!
Wir freuen uns nun immer mehr auf die4. Internationale Konferenz über Sensitivitätsforschung im Jahr 2026, zu der wir bald Einzelheiten bekannt geben werden.